Zeitzonen der Erde

Zeitzonen

Die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal komplett um ihre eigene Achse, d. h. sie benötigt 1 Stunde für 15° (360°/24 Stunden = 15° pro Stunde). In unseren Breiten bewegt sich die Erde ca. mit 1.000 Km/h, am Äquator sind es fast 1.700 Km/h. Die Uhrzeit bezieht sich auf Längengrad 0, der durch den Londoner Stadtteil Greenwich verläuft. 1884 wurde der Nullmeridian auf die Sternwarte in Greenwich festgelegt. Die Bezugszeit GMT (Greenwich Mean Time) galt von 1884 bis 1928 als offizielle Weltzeit.

Der Nullmeridian wurde auf Basis der mittleren Sonnenzeit ermittelt. Hier kam es jedoch zu einem Messfehler - der tatsächliche Nullmeridian liegt heute 102,5 Meter östlich im Greenwich Park. Seit 1972 gilt die koordinierte Weltzeit UTC. Die Standardzeit UTC wird in dem Bereich +/- 7,5° Länge vom Nullmeridian angewandt. In westlicher Richtung wird für jede nachfolgende Zeitzone 1 Stunde abgezogen, in östlicher Richtung addiert. So ist Deutschland während der Standardzeit, der mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC+1), eine Stunde voraus, während der Sommerzeit (MESZ) 2 Stunden (UTC+2). Rechnerisch ist das ganz einfach. Nun folgen die Zeitzonen nicht einheitlich diesem Rechenschema, sondern oft Landesgrenzen und politischen Interessen.

So erstreckt sich z. B. China rechnerisch über 5 Zeitzonen (UTC+5 bis UTC+8), landesweit gilt jedoch UTC+8. Es gibt auch Länder die “zwischen” zwei Zeitzonen liegen und mit keiner ganzen Stunde Differenz zu den benachbarten Zeitzonen kalkulieren, wie beispielsweise der Iran (UTC+3:30/UTC+4:30) oder Nepal (UTC+5:45). Deutschland liegt innerhalb der Zeitzone hauptsächlich westlich des Zeitzonen-Meridians. Görlitz (51.15°, 14.98°) ist die östlichste deutsche Stadt, im Westen liegt Aachen (50.78°, 6.08°) zumindest rechnerisch in einer anderen Zeitzone. Auch weitere Länder, die östlicher liegen werden der Mitteleuropäischen Zeitzone zugeordnet, wie Frankreich und Spanien. Die kanarischen Inseln liegen sogar 2 Stunden westlicher.

Zeitumstellung

In Deutschland findet zweimal im Jahr eine Zeitumstellung statt. Am letzten Sonntag im März beginnt die Sommerzeit, offiziell Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Dann werden die Uhren um 2.00 Uhr morgens um eine Stunde vorgestellt, was bedeutet, dass uns eine Stunde Schlaf geraubt wird. Am letzten Sonntag im Oktober wird die Uhr um 3.00 Uhr morgens wieder um eine Stunde zurückgestellt.

Die Winterzeit entspricht der Standardzeit, auch Mitteleuropäische Zeit (MEZ) genannt, und geht der koordinierten Weltzeit (UTC) um eine Stunde voraus (UTC+1). Die Abschaffung der Zeitumstellung wird immer wieder diskutiert und ist in einigen Ländern bereits erfolgt. Sollte die Zeitumstellung in Deutschland abgeschafft werden, würde das ganze Jahr über die Normalzeit gelten.

Die Idee der Sommerzeit entstand Ende des 18. Jahrhunderts und geht auf den Amerikaner Benjamin Franklin zurück. Ursprünglich wurde sie als Energiesparmaßnahme vorgeschlagen. In Deutschland ist die Zeitumstellung seit 1996 gesetzlich geregelt.